Über mich

Musik für den schönsten Tag im Leben

Streichwitz (MOZ) Das liebste Hobby zum Beruf zu machen, ist für viele ein Traum. Stefanie Matheus aus Streichwitz hat ihn sich erfüllt. Sie ist seit dem vergangenen Jahr freiberuflich als Hochzeitssängerin tätig. Ständig erweitert sie ihr Repertoire und studiert auf Wunsch auch individuelle Musikstücke ein.  

Bis zum vergangenen Jahr noch nannte Stefanie Matheus sich bei ihren Auftritten “Susan Ray”. Viele Gäste werden sie auch im Dezember 2014 unter diesem Künstlernamen auf dem Neuzeller Weihnachtsmarkt gehört haben. Nun aber hat sie sich entschieden, ihn abzulegen.

Mittlerweile hat sich die gelernte Heilerziehungspflegerin nämlich als Sängerin selbstständig gemacht – in erster Linie als Hochzeitssängerin, aber sie tritt auch bei anderen Anlässen wie Geburtstagen, Firmenveranstaltungen und Jubiläen auf. “Die Leute sollen mich unter meinen richtigen Namen kennenlernen”, sagt die 36-Jährige, die in Streichwitz wohnt. Gerade hier in der Region, glaubt sie, so eher in Erinnerung zu bleiben als mit einem englischen Namen.

Der Wunsch, mit der Musik Geld zu verdienen, ist bei der gebürtigen Eisenhüttenstädterin schon früh gewachsen. Als Jugendliche trat sie häufig im Club Marchwitza auf, war Mitglied einer Mädchenband. “Dann bewarb ich mich für das Musical “Stern der Hoffnung’ und bekam prompt die Hauptrolle”, erinnert sie sich. Aus dieser Zeit stammt ihre Bekanntschaft mit Axel Titzki, der als Komponist der “Snowy”-Musicals bekannt ist. “Er hat mich dann auch produziert”, erzählt Stefanie Matheus. Ihr Bekanntheitsgrad stieg, sie trat in Diskotheken und auf Veranstaltungen auf.

Zudem arbeitete sie mit Berliner Produzenten zusammen und sang für verschiedene Radiosender Werbetitel ein. So unter anderem für die Klosterbrauerei Neuzelle und Hit Radio Antenne.

“Dann wurde ich schwanger und es wurde etwas ruhiger”, erzählt sie. Damals war sie 20 Jahre alt. Später verließ sie ihre Heimat für einige Jahre, zog nach Mecklenburg-Vorpommern, wo sie die Musik aber nicht aufgab. “Ich habe dort GeGanzseitiges Foto8sangs- und Klavierunterricht genommen”, berichtet sie.

Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie in ihrem gelernten Beruf im St. Florian Stift Neuzelle. “Irgendwann würde ich mich freuen, wenn ich beides verbinden könnte – Musik und die Pflege”, sagt die Sängerin. Eine Zeitlang hat sie bereits mit einer Gruppe dementer Menschen gearbeitet, und gesehen, wie viel Freude diese am gemeinsamen Musizieren hatten.

Vorerst aber hat sie ihre große Leidenschaft zum Beruf erkoren. “Ich genieße es gerade sehr, wie es ist”, sagt sie – sich wohl bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. “Ohne die Unterstützung meines Mannes wäre das nicht möglich.” Vor allem auch finanziell, denn im Moment würden die Einnahmen der Auftritte zum Leben alleine noch nicht reichen. Die Kinder sind einfach stolz auf ihre Mama. “Wenn sie jetzt nach meinem Beruf gefragt werden, können sie sagen “Sängerin'”, sagt sie schmunzelnd.

Viele Jahre sang sie außerdem mit Leidenschaft in zwei Gospelchören. Durch einen Gospelworkshop hat sie zu dieser ganz besonderen Musik gefunden. Erst sang sie bei den Heavenly Voices in Frankfurt Oder, unter der Leitung von Herrn Holger Petzold, mit denen sie eine ihrer musikalisch am interessantesten Erfahrungen sammeln durfte. Denn sie erhielt die Möglichkeit mit diesem Chor nach New Orleans zu fahren, um dort in einer Kirche mit den Menschen zu singen. Später dann sang sie im Gospelchor “Gospelfriends”, in Eisenhüttenstadt, unter der Leitung von Steffen Kraft.

Täglich probt sie in einem kleinen Raum, den sie sich im Haus extra eingerichtet hat. Dort steht ihre Anlage, auf die sie besonders stolz ist. “So kann ich mittlerweile jeden Auftrag annehmen, den ich bekomme und bin auf niemand anderen mehr angewiesen”, freut sie sich.

“Somewhere over the Rainbow”, das bekannte Lied aus dem Musicalfilm “Der Zauberer von Oz”, steht beispielsweise an diesem Tag auf ihrem Probenzettel. Mit ihrer klaren, warmen Stimme, die Gänsehaut hervorzaubert, singt sie den Klassiker, der auf Hochzeiten besonders beliebt ist.

“Ich übe auch ganz individuelle Stücke ein, mit denen die Menschen beispielsweise etwas Besonderes verbinden”

 

Das Repertoire von Stefanie Matheus reicht von Pop und Oldies über Schlager, Gospel, Kirchenmusik bis hin zu Jazz und Soul. “Mittlerweile singe ich auch Volkslieder, weil ich immer wieder merke, wie gut die ankommen”, berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Grundsätzlich ist sie allem gegenüber aufgeschlossen, was ihre Kunden sich wünschen. “Ich übe auch ganz individuelle Stücke ein, mit denen die Menschen beispielsweise etwas Besonderes verbinden”, sagt sie. Wer sich im Vorfeld von ihrem Können überzeugen möchte, den lädt Stefanie Matheus auch zu sich ein, um eine Kostprobe zu geben.

Momentan läuft es gut. In der “Hochzeits-Saison” in der warmen Jahreszeit ist sie fast ausgebucht, für die anderen Monate würde sie sich noch ein paar Auftritte mehr wünschen. Aber da ist sie zuversichtlich – schließlich macht sich Stefanie Matheus gerade erst einen Namen.